Wissenswertes über den Namen

Gliszczynski

und ähnliche Familiennamen


Ausarbeitungen zu meiner ganz privaten Familienforschung  -  in Anlehnung an andere Autoren, die es besser wissen als ich

 

In früheren Zeiten waren nur die christlichen Taufnamen, also Vornamen (oder zufällige Beinamen) gebräuchlich. Diesen wurde dann der Name der Besitzung mit dem Zusatz "von/aus" durch das lateinische "de" oder das polnische "z" hinzugefügt. So nannte sich also Nickil, der Besitzer von Glisno war "Nickil de Glyszyn" oder ein Jan, der Ulatowo besaß, nannte sich "Jan z Ulatowa".

Um das Jahr 1500 herum begann man aber das "de" oder "z" wegzulassen und den durch die Endungen „ki" oder „ski" in ein Eigenschaftswort verwandelten Ortsnamen dem Taufnamen beizufügen. So nannte sich der Nickil de Glyszyn nun "Glisycyznski" oder der Jan jetzt "Ulatowski". Auf diese Weise entstanden die Familiennamen, die von den Nachkommen übernommen wurden.

Da oft mehrere adlige Familien an demselben Ort ansässig waren, benannten sich alle nach diesem Ort. Es entstanden also viele gleichnamige Familien, die sich nur durch ihr Wappen unterschieden.

Auch an gleichnamigen, aber ganz verschiedenen Orten, wie zum Beispiel Glisno und "Klein Glisno”, entstanden wieder gleiche Familiennamen. Auf diese Weise ergab sich oftmals eine Vielzahl von Familien des gleichen Namens, aber unterschiedlicher Abstammung. Zur Unterscheidung wurde es deshalb üblich, dem Familiennamen den jeweiligen "Wappennamen" hinzuzufügen. Also schrieb sich ein Adalbert Gliszczynski des Wappens (herb) „Zamek" nun: „ Adalbert Gliszczynski Herbu Zamek" oder „Zamek Gliszczynski", oder „Gliszczynski Zamek"

Wenn nun noch vielfach Brüder verschiedene Güter hatten, so nannten sie sich auch verschieden und auf diese Weise verzweigten sich einzelne Wappenstämme in oft sehr zahlreiche Familien mit den neu angenommenen Familiennamen. Um ein Erkennungszeichen ihrer näheren Zusammengehörigkeit zu bewahren, setzten sie zu den Namen auch noch den alten Stammort. Es waren alle diese Schreibweisen auch besonders üblich bei adeligen Namen, die nicht auf "ki" endeten. So läßt sich erklären, dass beispielsweise die Angehörigen des Familienstammes „Chamyr" einmal den Familiennamen als Chamier Glisczynski (nach Glisno gehörig) oder auch Chamier Cieminski (nach Zemmen gehörig) trugen. ...

Durch unterschiedliche Aussprache in den verschiedenen Landesteilen, durch abweichende Bildung des Adjektivs von gleichen Ortsnamen, oder auch durch den Gebrauch, die Namen im Zusammenhang der Schrift zu deklinieren, wurden oft die Namen der Zweige ein und derselben Familie weiter verändert oder gar verstümmelt und erschweren so die genealogische Bestimmung ihres Ursprungs. Oft führten aber auch ganz verschiedene Familien gleichen Namens zufällig dasselbe Wappen und waren später irrtümlich der Meinung, demselben Zweig des alten Stammes anzugehören. Zu früheren Zeiten gab es hierüber nur deshalb keine Missverständnisse, weil die meisten Familien ihre Ahnen genau kannten. Auch dadurch, dass in alter Zeit Mischehen gar nicht vorkamen, also nur adlige Familien sich miteinander verschwägerten, hatten diese Familien durch zwei bis drei Jahrhunderte hindurch einen vollständigen Stammbaum. Leider versäumten sie, die Genealogie niederzuschreiben.

Die vielfältige Schreib- oder Sprechweise der Familiennamen sind auch an den unterschiedlichen Stammnamen der Gliszczynskis zu erkennen:

Buchon  Buchanicz  Burhan

Chamyr  Chamir  Chamier  Chammer  Chammir

Ciminski

Dejanicz  Dunajec

Jutrzenka  Genderzika  Genzdrecka  Guntersinka  Güntersineken

Lanik

Mroczek  Mrosecke  Mrosicke  Mrozek  Mrosik

Szpot  Spott  Spoth  Spotten  Spot

Zamek  Samek

 

Nachfolgend eine Beschreibung der Familienstämme Gliszczynski  -  nach Emilian v. Zernicki-Szeliga: „Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien“ (Hamburg, 1900)

Gliszczynski – Wappen Jastrzebiec – Großpolen 1674. Auch wohl Glinszczynski geschrieben. Sie vermehrten ihr W. später durch ein das Hufeisen oben besetzendes silbernes Doppelkreuz, dem der untere rechte Balken fehlt und das wiederum auf seiner Spitze von einem geharnischten, im Knie sich biegenden Beine besetzt ist. Sie führten um 1825 in Polen den Adelsbeweis.

Gliszczynski – Wappen Ksiezyc – Pommerellen 1600. Sind ein Zweig der Buchon, führen diesen Beinamen. Huldigten Preußen 1772

Gliszczynski – Wappen Ksiezyc – Pommerellen 1620. Sie sind ein Zweig der Chamyr alias Chamier, führen diesen Beinamen fort, nahmen aber das W. Ksiezyc an: in Blau der goldne Mond nach oben oder auch nach rechts geöffnet, von 3 goldnen Sternen überhöht oder von 3 solchen begleitet; Helmschmuck: 3 Straußenfedern. Ein Zweig führt im W. einen Pfeil, als Helmschmuck einen gestürzten Halbmond. Dienten in der Preuß. Armee.

Gliszczynski – Wappen Ksiezyc – Pommerellen 1680. Sind ein Zweig der Jutrzenka.

Gliszczynski – Wappen Ksiezyc – Pommerrellen 1600. Sind ein Zweig der Mroczek, Mrozik oder Mrozek, führen diesen Beinamen. Im W. sind über dem Monde 2 Sterne.

Gliszczynski – Wappen Labedz – Pommerellen 1600. Sind ein Zweig der Szpot, führen diesen Beinamen. In Zweigen führen sie auch als W.: in Roth ein goldner Halbmond, überhöht von 1 oder 2 goldnen Sternen. Huldigten Preußen 1772.

Gliszczynski – Wappen Nowina – Preußen

Gliszczynski – Wappen Odrowaz – Preußen

Gliszczynski – Wappen Zadora – Pommerellen 1600. Sind ein Zweig der Ciminski.

Gliszczynski – Pommerellen 1600. Sind ein Zweig der Dejanicz, führen diesen Beinamen. Dienten in der Preuß. Armee.

Gliszczynski – Pommerellen 1600. Sind ein Zweig der Zamek, führen diesen Beinamen. W.: in Roth ein silbernes Hufeisen, besetzt mit goldnem Kavalierkreuz; Helmschmuck: ein links gekehrter, auf dem Ellenbogen ruhender, gepanzerter Arm, in der Hand einen Dolch haltend. Huldigten Preußen 1772.

Gliszczynski – Pommerellen 1816. Führen den Beinamen Lanik.

Gliszczynski – Dieser Name wird auch oft Gliscinski, Glisczinski, Glischinski, Gliszynski und Glyschinski geschrieben.

 


zurück zu AlteZeiten

zurück zur Startseite