Großhansdorfer Strassennamen

und ihre Bedeutung

 

Erarbeitet unter Verwendung früherer Veröffentlichungen von

Martin Wulf und Willi Wilken

...und entnommen aus: „Flurnamen Schleswig–Holsteins“

...ergänzt aus weiteren Publikationen – wie im Text erwähnt

 

Strassenname

      „Hochdeutsch“

existiert seit

Erklärung / Beschreibung

Achtern Diek

      Hinter’m Teich

 

 

beschreibt die Lage - hinter dem „Schmalenbecker Teich“  >>> „Groten Diek“

1. Achtertwiete

2. Achtertwiete

3. Achtertwiete

4. Achtertwiete

 

vor 1931*

Querwege vom „Alten Achterkamp“ – als Flur „Achterkamp“ gehörte das gesamte Gelände zum Wirtschaftsgebiet des ehemaligen „Schmalenbecker Hofs“.

Ahrensburger Redder

 

alter Verbindungsweg von Schmalenbeck nach Ahrensburg

Ahrensfelder Weg

vor 1931*

hatte eine wesentliche verkehrsgeschichtliche Bedeutung für die beiden entlegenen Dörfer Groß Hansdorf und Schmalenbeck als kürzester Verbindungsweg von/nach Hamburg (über Ahrensfelde und Volksdorf)

Alter Achterkamp

      Alter hinterer Kamp

 

der „Alte Achterkamp“ (ehemals nur Achterkamp genannt)  mit seinen 4 „Achtertwieten“ bildet ein altes geschlossenes Wohngebiet. Als Flur „Achterkamp“ gehörte es zur Wirtschaftsfläche des „Schmalenbecker Hofs“

Alte Landstraße

 

war ursprünglich in gesamter Länge Teil der „Sieker Landstraße“ und bildete in diesem Abschnitt den Hauptdurchgangsweg durch den alten Ortskern Schmalenbeck.

Am Brink

 

Brink = Dorfrand

Am See

 

bezeichnet die Lage der Strasse am „Groten Diek“

An der Eilshorst

2)

vor 1931*

nach LUDWIG FRAHM bezieht sich der Name auf das verschwundene Dorf „Eylikesdorp“

An der Hege

vor 1931*

am Weg nach Beimoor, etwa dort, wo heute der Weg „An der Hege“ abzweigt, lag eine runde Wiese, die auf allen Karten besonders hervorgehoben und 1806 als besonders eingehegt gezeichnet ist. Sie gehörte damals zu der Vollhufe Wiese und hiess die „Högswiese“. Ob der Name nur das Eingehegtsein aussagt oder noch eine besondere Bedeutung hat, ist nicht festgestellt.

Apelsweg

vor 1931*

der in Richtung auf die Apelswiese an der Aue führende Apelsweg nimmt Bezug auf HENNEKE APPEL, der 1480 hier ein Haus an die Stadt Hamburg verkauft hat.

Babenkoppel    

      Obere Koppel

vor 1931*

alter Flurname aus dem Gebiet des ehemaligen „Schmalenbeker Hofs“

Babentwiete     

      Obere Twiete

 

 

 

von der „Babenkoppel“ abzweigende Nebenstrasse

 

Bahnhofsweg

 

bezeichnet die Lage der Strasse - am U-Bahnhof Großhansdorf

Barkholt

      Birken-Gehölz

 

 

Die Birke gedieh gut in dem ehemals moorigen Gelände, das auf den Karten von 1806 als „Barckholtz Koppeln“ ausgewiesen ist.

Bartelskamp

vor 1931*

alter Flurname aus dem Gebiet des ehemaligen „Schmalenbeker Hofs“.

Hält das Gedenken an einen einstigen Kätner, der dieses (seinerzeit entlegene) Feld bebaute, wach.

Bei den Rauhen Bergen

1)

vor 1931*

Die „Rauhen Berge“ bilden seit jeher die naturgegebene Grenze zwischen dem alten Hansdorf und Schmalenbeck. Den bewegtesten Teil nannte man die „Rugenbarg“, wobei rug den Sinn des Unebenen, Unruhigen, Vielgestaltigen hat. Erdgeschichtlich gehört diese Endmoräne, in der stormarnschen Geologie als A4 benannt, der letzten Vereisung an, daher ihre junge, noch gut erhaltene Gestalt.

Bei der Alten Schmiede

 

Ecke Wöhrendamm und Hansdorfer Mühlendamm stand die Dorfschmiede des letzten Dorfschmieds Hugo Behrmann.

Beim Fahrenberg

 

 

Beimoorweg

vor 1931*

nimmt Bezug auf den auf anmoorig-sandigem Boden eines eiszeitlichen Stausees stehenden großen „Forst Beimoor“. Der Ursprung dieses Namens ist ungeklärt. Im Jahre 1327 hiess das Wildgelände „beygemor“. Eine Vermutung ist, dass „Beyge“ oder „Beye“ der Name eines in alter Zeit dort angesetzten Siedlers war.

Birkenweg

 

...bildet zusammen mit Eichenweg, Kastanienweg und Rotdornweg eine nach Namen und Lage verbundene Einheit im Gelände Braband.

Brabandstieg

 

erinnert an die ehemaligen Besitzer des Geländes am Walde Himmelshorst.

Bradenhoff

      Braten-Hof

 

 

 

mit diesem Namen bedachte der Walddörferhumor das einstige Gewese in dem Wohnhaus des „Waldreiters“ nahe der Hoisdorfer Grenze. Die Waldherren und Kämmereibürger übernachteten auf Dienstfahrten und bei Jagden gern hier und erholten sich in ländlicher Stille bei reichlichem Schmaus mit echt hamburgischer Lebensfreude.

Bruno-Stelzner-Weg

 

BRUNO STELZNER – Bürgermeister von Großhansdorf von 1946 bis 1959. Ehrenbürger Großhansdorfs seit 1966

Deefkamp

      Diebskamp

vor 1931*

der Volkshumor hat mit ihm wohl feststellen wollen, dass der dorfnahe Acker recht oft von Leuten heimgesucht wurde, die ernten wollten wo sie nicht gesät hatten.

Depenwisch

      Tiefe Wiese

 

 

meint ursprünglich eine „tief liegende Wiese“

Diektwiete

      Teich-Twiete

 

bezeichnet die Lage zum See und zur Strasse „Groten Diek“

Dörpstede

     Dorf-Stelle

 

vor 1931*

 

Das alte Schmalenbeck wurde 1344 in sog. Kapitelskrieg zwischen dem Hamburger Domkapitel und Holsteinischen Adeligen von dem Ritter Marquard Wulf zerstört. Es lag 200 Jahre wüst. Erst 1564 wurde an anderer Stelle der „Schmalenbecker Hof“ gegründet. Aber die Stätte des alten Dorfes heisst bis auf den heutigen Tag „Dörpstede“.

Eckhoff

 

der Begriff meint: Ecke, Winkel

Eckhoffkoppel

 

so bezeichnet in Erinnerung an die hier gelegene Koppel - das letzte naturbelassene Areal in der Umgebung bis zur Bebauung im Jahr 2002

Eichenweg

 

...bildet zusammen mit Birkenweg, Kastanienweg und Rotdornweg eine nach Namen und Lage verbundene Einheit im Gelände Braband.

Eilbergweg

2)

vor 1931*

Ladenstrasse Großhansdorfs, die sich auf den auf hohen Endmoränenkuppen belegenen Waldteil „Eilberg“ richtet. (Höchste Erhebung: 65,8 m)

Nach LUDWIG FRAHM bezieht sich der Name auf das verschwundene Dorf „Eylikesdorp“

Elchweg

 

so benannt zur Würdigung der hier nach dem 2.WK angesiedelten Flüchtlinge u. Vertriebenen aus den Ostgebieten Pommerns, Ost- und Westpreussens.

Erlenring

 

 

Goetenkamp

      Nasser Kamp

 

 

 

 

Grenzeck

 

bezeichnet die Lage an der Grenzlinie nach Siek

Groten Diek

      Grosser Teich

 

 

die natürlich stehenden Gewässer, Tümpel, Teiche oder Sümpfe wurden als Soll oder Saal bezeichnet. Zu den Grotensälen gehört der „Groten Diek“ und die Strasse ist nach ihm benannt

Grote Wisch

      Grosse Wiese

 

 

 

 

Grote Horst

      Grosses Gehölz

 

 

diese Stichstrasse lag einst an einem grossen Waldstück, an das Manhagengebiet grenzend.

Haberkamp

      Hafer-Kamp

 

 

Haber alter Flurname aus dem Gebiet des ehemaligen „Schmalenbeker Hofs“

Haberstieg

      Hafer-Stieg

 

 

Haber = Hafer

erinnert an die Wirtschaftliche Grundlage des alten Schmalenbeck

Hansdorfer Landstraße

1932

alte Verbindungsstrasse von der Sieker Landstraße nach Hansdorf. Sie war einst Teil der über den alten Großhansdorfer Dorfkern bis an die entfernte Hoisdorfer Grenze führenden Hoisdorfer Landstraße. Weil aber die ausserordentliche Länge und die vielen Windungen des Strassenzugs für Ortsfremde leicht zu Irrtümern führten, wurde dieser (ehemals Schmalenbecker) Teil 1932 umbenannt.

Hansdorfer Mühlendamm

1932

war ursprünglich ein Teil der „Hoisdorfer Landstraße“ - ihr vom Dorf nach der einstigen Wassermühle verlaufendes Stück wurde 1932 weit passender in „Hansdorfer Mühlendamm“ umbenannt. Das hier befindliche „Restaurant Mühlendamm“ stellt das Wohnhaus der einstigen Wassermühle dar, die Jasper Meyer vom „Schmalenbecker Hof“ nach 1640 angelegt hat.

Hasselkamp

 

alter Flurname auf Großhansdorfer Gebiet. Eine Vermutung ist, dass es dort viele Haseln gab.

Heidkoppel

 

 

Hermesstieg

 

gewidmet dem einmal hier grundbesitzenden bekannten Hamburger Verleger RICHARD HERMES

Himmelshorst

vor 1931*

bezieht sich auf den gleichnamigen Buchenhochwald in unmittelbarer Nähe. Wahrscheinlich ist „Himmel“ die Verkleinerung der Wortwurzel „ham“, die „vorspringende Ecke“ bedeutet, und hier Anwendung findet, da die Moränenhöhe „Himmelshorst“ sehr unmittelbar in die Viebachniederung vorstösst.

Hoisdorfer Landstraße

vor 1931*

in der ursprünglichen Bezeichnung „De Dörpstraat“ war diese wohl die erste vom Volksmund benannte Strasse Großhansdorfs.

War zwischenzeitlich auch als „Hermann Prentzelstraße“,  nach dem ehemaligen Bürgermeister und NS-Kreisleiter, benannt.

Ihlendieksweg

      Egel-Teich-Weg

vor 1931*

verläuft auf dem Hochufer der drei Teiche, zu denen die „smalebeke“ sich ausweitete; deren westlichster und größter ist namengebend für den Weg geworden. Der Name wird mit Egel(Blutegel) in Verbindung gebracht, kann sich aber auch auf den Begriff  Il = Schilf beziehen

Jäckbornsweg

      Weg der schnellen Quelle

vor 1931*

 

Kastanienweg

 

...bildet zusammen mit Birkenweg, Eichenweg und Rotdornweg eine nach Namen und Lage verbundene Einheit im Gelände Braband.

Klinikweg

 

bezeichnet die Lage als Verbindungsweg zwischen den verschiedenen Wirtschaftteilen des Klinikgeländes

Kortenkamp

      Kurzer Kamp

 

 

 

 

Kuckuckskamp

 

als Flurstück vor 1914 genannt

Looge

 

Als Flurstück vor 1914 genannt. Es stellt ein Denkmal alter Landwirtschaft dar. Loogen oder Lohen sind alte Namen für die Almende, die Gemeinweide („Gemeinheit“) des germanischen Dorfs, auf der sämtliches Weidevieh der Dorfgenossen zu gleichem Rechte ging.

Lurup

      lauer d’rauf...

1947

bildete früher als Fortsetzung der Sieker Landstraße die direkte Verbindung über den Hopfenbach nach Ahrensburg („Woldenhorn“). Hier stand ehemals eine kleine Gastwirtschaft, die der Volksmund mit dem Scherznamen „Lurop“ belegte, weil ihr Wirt wohl eifrig nach den nur spärlich vorbeikommenden Gästen auszuschauen pflegte.

Lütten Diek

      Kleiner Teich

 

 

Martin-Meyer-Weg

 

MARTIN MEYER – war Nachfolger des ersten Besitzers des „Schmalenbeker Hofs“

Mielerstede

      Meiler-Stelle

vor 1931*

wurde früher im Dorf als „Millerste“ gesprochen und nimmt Bezug auf den ehemals für das Dorf nicht unbedeutenden Betrieb der Holzbrennerei (Köhlerei).

Neuer Achterkamp

      Neuer hinterer Kamp

 

bildet eine Durchgangsstrasse durch ein nach dem Krieg neu entstandenes geschlossenes Wohngebiet. Die Flur „Achterkamp“ war ursprünglich Teil des „Schmalenbecker Hofs“

Neuer Postweg

 

bezeichnet die Lage der Strasse als Weg am neuen Postamt

Niegesland

      Neues Land

 

 

bezieht sich auf die Gewinnung neuen Kulturbodens - am ehemaligen „Kohlenbargen“ gelegen

Ole Koppel

      Alte Koppel

 

 

alter Flurname aus dem Gebiet des ehemaligen „Schmalenbeker Hofs“

Ostlandstraße

 

so benannt zur Würdigung der hier nach dem 2.WK angesiedelten Flüchtlinge u. Vertriebenen aus den Ostgebieten Pommerns, Ost- und Westpreussens.

Ostpreußenweg

 

so benannt zur Würdigung der hier nach dem 2.WK angesiedelten Flüchtlinge u. Vertriebenen aus den Ostgebieten Pommerns, Ost- und Westpreussens.

Ostring

 

als Ortsumgehungsstrasse in die Landschaft gesetzt

bildet heute den „Grenzwall“ zwischen Großhansdorf und Ahrensburg

Papenwisch

      Papes’ Wiese

 

 

bezieht sich auf ein altes Bauerngeschlecht („Pape“), das nahezu acht Jahrhunderte in Großhansdorf ansässig war.

Piepershorster Weg

vor 1931*

 

Pinnberg

      Kleiner Berg

vor 1931*

bezieht sich auf eine auf den alten Karten als Einzelkuppe scharf abgehobene Sandhöhe, die später für Bauzwecke abgegraben wurde

Plaggenkamp

 

bezeugt frühere Methoden der Landwirtschaft. Plaggen sind lange schmale Sodenstreifen, die mit der Plaggenquicke, einem breiten mondsichelförmigen Eisen mit in der Mitte befindlichem Holzgriff aus dem Heideboden herausgeschnitten wurden. Man streute sie zerteilt dem Stallvieh unter, um so in einer noch dungarmen Zeit Material zur Verbesserung der Saatfelder zu gewinnen.

Pommernweg

 

so benannt zur Würdigung der hier nach dem 2.WK angesiedelten Flüchtlinge u. Vertriebenen aus den Ostgebieten Pommerns, Ost- und Westpreussens.

Radeland

      Gerodetes Land

vor 1931*

ein alter Flurname aus dem Großhansdorfer Auegebiet

 

Rehwinkel

 

 

Roggenstieg

 

erinnert an die Wirtschaftliche Grundlage des alten Schmalenbeck

Roseneck

 

 

Rotdornweg

 

...bildet zusammen mit Birkenweg, Eichenweg und Kastanienweg eine nach Namen und Lage verbundene Einheit im Gelände Braband.

Rümeland

      Geräumtes Land

 

 

ein alter Flurname aus dem Großhansdorfer Auegebiet

Schaapkamp

      Schaf-Kamp

1947

wie der Name aussagt, war das an die einstigen Hauskoppeln der “Wören“ anschliessende Weideland den Schafen vorbehalten.

Schaapkoppel

     Schaf-Koppel

 

vor der Bebauung des Areals im Jahr 2000 war hier das letzte Weidegebiet für (privat gehaltene) Schafe am Ort.  >>> „Schaapkamp“

Sieker Landstraße

vor 1931*

Verbindungsweg von Ahrensburg (früher „Woldenhorn“) in das Kirchdorf Siek, in welches die beiden Dörfer Großhansdorf und Schmalenbeck eingepfarrt waren.

Smale Beeke

 

im “Groten Diek” trafen aus Ahrensfelde unterirdisch Quellen zusammen, die den Teich als die alte Smale Beke verliessen.

Stiller Winkel

 

Bezug zu OWP ?

Tannenhain

 

 

Up de Worth

      Auf dem Wart

 

 

Die Hansdorfer Wöhren (niederdeutsch „Weurn“) erstreckten sich bis an den Eilbergweg; die Karten von 1781 und 1806 nennen das ausgedehnte Gebiet „Auf den Wören“, „Auf der Wort“ und „Wort Wiese“

Up’n Hoff

      Auf dem Hof

 

 

 

 

Vogt-Sanmann-Weg

 

1782 wurde Hans Sanmann als Besitzer der I. Vollhufe vom Landherrn zum Vogt von Hansdorf erwählt. Das Amt blieb über drei Generationen bei Sanmann.

Vossberg

      Fuchs-Berg

 

 

nimmt Bezug auf den Hügelcharakter des Geländes

Waldreiterweg

vor 1931*

würdigt den „Waldreiter“ (später als „Holzvogt“ betitelt), der dem „Waldherrn“ in Wohldorf, einem hamburgischen Senator, unterstand und mit Aufgaben der unteren Verwaltung, der öffentlichen Ordnung und des Waldschutzes betraut war.

Sein Haus stand am Waldrand zur Grenze nach Hoisdorf. Der Weg, der zu diesem Haus führte, ist der Waldreiterweg.

Wassenkamp

vor 1931*

weist auf den weichen Boden im Vorfeld der Moräne. Das mittelniederdeutsche „wase“ bedeutet Schlamm, Rasen und Soden.

Wetenkamp

      Weizen-Kamp

 

 

Weten = Weizen

erinnert an die Wirtschaftliche Grundlage des alten Schmalenbeck

Wetenstieg

      Weizen-Stieg

 

 

Weten = Weizen

erinnert an die Wirtschaftliche Grundlage des alten Schmalenbeck

Wilhelm-Siegel-Weg

 

WILHELM SIEGEL –  früherer Landrat des Kreises Stormarn, von 1946 bis 1956 Kultusminister und Landtagsvizepräsident Schleswig-Holsteins, seit 1965 Ehrenbürger Großhansdorfs.

Wöhrendamm

vor 1931*

Die Hansdorfer Wöhren (niederdeutsch „Weurn“) erstreckten sich bis an den Eilbergweg; die Karten von 1781 und 1806 nennen das ausgedehnte Gebiet „Auf den Wören“, „Auf der Wort“ und „Wort Wiese“. Der Wöhrendamm bildet seit jeher einen vielbenutzten Verkehrsweg zwischen Großhansdorf und Schmalenbeck.

 

vor 1931* >>

Vorläufige Angabe, da ausgewiesen in: „Die Gemeinden und Straßen des hamburgischen Staatsgebiets nach dem Stande von Anfang März 1931 – Zweiter ergänzter Neudruck der Abschnitte I und Iia des 5. Sonderheftes zu den statistischen Mitteilungen über den hamburgischen Staat.  (Otto Meißners Verlag, Hamburg 1931)

 

 

1)      1907 wird in „Stormarn und Wandsbek. Große Ausgabe der Heimatkunde“ (Herausgeber: LUDWIG FRAHM) über die Rauhen Berge berichtet:

...interessant durch eine starke Eiche im Gehege Rauhen Bergen, eine Traubeneiche (Quercus sessiliflora) von 4,50 m Stammumfang in 0,60 m Höhe. Unten am Stamm finden sich große Auswüchse, die ihn verhältnismäßig dicker erscheinen lassen. Er isst in 1 m Höhe 5,60 m im Umfang. Die Gipfelhöhe beträgt ca. 25 m. In der Nähe steht eine prächtige Rotbuche von 2,73 m Stammumfang mit 18 m astreinem Schaft.

 

 

2)      In derselben Veröffentlichung ist unter dem Titel „Verschwundene Orte“ zu lesen:

Eylikesdorp – dieses in der Nähe von Gr.-Hannsdorf und in den Gehegebezeichnungen Eilershorst und Eilersberg noch erkennbare Dorf wurde, nachdem es 1320 von Graf Adolf an Johann den Milden abgetreten war, 1375 von Haseldorfer Raubrittern zerstört.

 

 

Als Flurnamen in Groß-Hansdorf mit Schmalenbeck wurden ebenfalls in derselben Publikation 1907 genannt:

Kerkmüssen, Rittersroth, Weldighosroth, Scheelhorst, Prenteshorst, Manhagen. Gehege: Himmelhorst, Rugenbergen und Eilshorst.

 

 

In einer späteren Publikation von LUDWIG FRAHM mit Titel „Stormarn. Der Lebensraum zwischen Hamburg und Lübeck.“ (1938) werden die Flurnamen in Groß-Hansdorf-Schmalenbek wie folgt benannt:

Jäckborn, Pinnberg, Erlenriede, Radeland, Horsten (Pipershorst, Eilshorst), Aukamp (Waldungen hinter der Aue), Rümeland, Braunschalen, Milestede, Hammorerwegen, Groß-Hude, Röhren, An der Hege, Woord (Wöhrendamm), Götenkamp, Nattenjahren, Buschkoppel, Vielohe, Aarnbeck, Aarnkamp, Haalenfoort, Kamp Wulfriede, Manhagen, Heidekoppel, Voßbarg, Grotensalen, Bargholt, Plattenkamp, Grotendiek, Papenwisch, Kolenbargen, Timkampsriede; die Ausbaue Beimoor und Kiekut.

 

 

Im „Heimatbuch für unser hamburgisches Wandergebiet“ – herausgegeben von der Pädagogischen Vereinigung von 1905 – aus dem Jahre 1914, werden folgende Großhansdorfer Flurnamen mit Bezug auf den Begriff Rien (auch Rieden oder Reyen) genannt:

         Beimoorsrie, Dreeschreye, Eilreyenwiese, Holzreye, Ihlendieksrie, Jagerrie, Speckelrie, Tinnkampsrie, Wulfsrie

In derselben Publikation werden die folgenden Bergnamen genannt: Eilberg, Ehmkenberg, Rullberg

 

 

 

>           Hufnerkarte Groß-Hansdorf   -  nach Benoit  -  1808         <

 

 

Im Jahre 1960 hat Studienrat Martin Wulf aus Großhansdorf in zwei fundierten Aufsätzen die Strassen- und Wegenamen wie auch die bekannten Flurnamen in Großhansdorf und Schmalenbeck beschrieben.

(publiziert in: „Südstormarn. Unsere Heimat zwischen Ahrensburg und Trittau“)

 

Großhansdorf    <<<  Die vollständigen Texte sind hier wiedergegeben  >>>    Schmalenbeck

 

 

 

Begriffserklärungen

Beke, Beeke, Bäke, Bek

mittelniederdeutsche Bezeichnung für Bach. Sie fand in Teilen Norddeutschlands Verwendung für kleinere Wasserläufe.

Born

Quelle, Wasserstelle

Brink

Der Brink war in Norddeutschland in vielen Dörfern eine leicht erhöhte Stelle in der Nähe des Dorfes. Diese Siedlungsstellen waren vom Boden her minderwertig und lagen meist ungeschützt. Die Brinksitzer oder Freien zählten nicht als Bauern und hatten keinen Anteil an den besseren Ackerflächen, dem sogenannten Eschland

Diek

Teich

Eckhoff

Ecke, Winkel

Furt

flache Stelle in einem Bach- oder Flusslauf, die zu Fuss oder mit einem Fahrzeug durchquert werden kann

Hale

spitz zulaufendes Landstück

Hege, Häge

gepflegtes Waldstück

Haber

Hafer

Holt

Wald, Holz

Horst

Waldstück, von dem nur Gestrüpp und Unterholz verblieben sind

Ihl

Egel

Il

Schilf

Kamp

fest eingegrenztes Ackerstück im Besitz des Hufners

Koppel

in gemeinschaftlichem Eigentum stehendes Land (meist Weideland)

Plaggen

 

lange, schmale Sodenstreifen, die mit der „Plaggenquicke“ aus dem Heideboden herausgestochen wurden (Plaggenstechen, Plaggenhieb) -

als Streu für die Ställe verwendet. Zusammen mit dem Mist bildete das Material dann einen organischen Dünger

Redder

Weg, der auf beiden Seiten von einem Knick gesäumt wird

Reye, Riehe ...

reye, auch riehe, riede, rien, rige, rie.  Alle diese Formen gehören zu der Wurzel rei = fließen.  Sie bezeichnen einen unscheinbaren Bach und wohl auch die von ihm durchflossene Niederung

Sal, Söl

Tümpel, Sumpfloch

Ti

Gerichtsstätte

Twiete

kleiner Verbindungsweg/Abzweigung zwischen Strassen oder Plätzen

Wasse(n)

Marsch-, Schlamm-, Schlickboden

Winkel

Eckstück

Wisch

Wiese

Worth, Wort, Wöhr

erhöhtes Gelände

Zuschlag

für den allgemeinen Holzschlag gesperrtes (zugeschlagenes) Waldland.

 

 

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